Gedanken zum nicht so sozialen Medium

Facebook, das immer noch als größtes Soziales Netzwerk geltende Portal zählt im Monat rund 3 Milliarden aktive Nutzer weltweit. Gefolgt von Youtube, Whatsapp und Instagram um in diesem Ranking der besten vier alleine drei Netzwerke zu finden, die der Meta Platforms, Inc angehören. Ein US-amerikanisches Technologieunternehmen, das auf Facebook Begründer Mark Zuckerberg zurückgeht und einen Jahresumsatz von rund 90 Milliarden US Dollar aufweist. Womit? Mit Vernetzung, sozialer Interaktion, Shop-Funktionen, Werbeeinschaltungen und mit all diesen Angeboten zugrunde liegenden Nutzerdaten. Abgegeben durch Likes, Kommentare, Sharing-Funktionen und einigem mehr.

Auch mal offline sein können sollte die Devise lauten © pexels

Und dabei führt jene Datenspeisung, die Konzerne wie Meta nur noch reicher werden lassen, nicht nur ins Positive. Kriminalität im Netz nimmt stetig zu, Fake News stehen an der Tagesordnung und Privatsphäre stellt nach wie vor eine der größten Illusionen im World Wide Web dar, umso intensiver verschleiert durch scheinbar private Profilbereiche der größten Social Media Player. Und diesem klingenden Namen so gar nicht entsprechend scheint es, als würde „das soziale Gefüge in dem eine Gesellschaft funktioniert zerrissen.“ So drückte es zumindest der ehemalige Facebook CEO Chamath Palihapitiya einst aus. Ein durchaus passendes Statement, beleuchtet man die zahlreichen Risiken und Nebenwirkungen, die eben nicht auf der Packungsbeilage, geschweige denn im Newsfeed der meist aufgerufenen Webseiten unserer Zeit zu finden sind. So gilt alles, das in den tiefen dieser Datenspeicher Vorteile mit sich bringen kann auch als potentiell gefährlich. Nicht nur was den Selbstwert der Nutzer angeht, sondern auch die Gefühle von Angst, den (Antwort und Online-)Zwang, ständige Vergleichsmöglichkeiten, Schlafmangel, Konzentrationsschwächen und das alles erschwert, weil die Suchtkomponente bei der Nutzung jener Kanäle enorm hoch liegt. Kein Wunder, funktionieren sie nach psychologischen Prinzipien der Verhaltensverstärkung, und zwar intermittierend. Bedeutet nichts anderes, als dass die Plattformen unser Userverhalten, dieses ständige Checken der eigenen Newsfeeds – zeitweilig mit interessanten Inhalten belohnen, zeitweise diese Belohnungen schlichtweg aussetzen. Die menschliche Neugierde ins Unermessliche treibend eine Strategie, um Verhalten nachhaltig zu verstärken. So posten, chatten und checken wir unaufhörlich, bis sich ein leises Phantomklingeln einzustellen vermag. Schließlich hat dieses „Schweizer Taschenmesser der Informationsgesellschaft“ (Spitzer, 2017) alias Smartphone gerade nicht tatsächlich geklingelt, oder etwa doch?

Über mich

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist ORF_12_2020_CharlyLair-3-1-686x1030.jpeg

Als Psychologin arbeite ich in den Bereichen der Klinischen, Sport- und der Arbeitspsychologie. Meine psychologische Praxis befindet sich in Tirols Hauptstadt Innsbruck. In meiner psychologischen Arbeit setze ich mich vermehrt mit dem Gebrauch digitaler und sozialer Medien auseinander und schenke auch der modernen Kommunikation zunehmend Beachtung. Ganz abgesehen von den Bildschirmen, die sich um uns befinden bin ich auch sehr gerne von „realen“ Menschen umgeben und kann mich selbst als kommunikativ und offen bezeichnen. Als Psychologin schreibe ich über meine Gedanken, verfasse psychologische (Audio-)Blogs für diverse Portale, gebe Literaturempfehlungen und freue mich über Rückmeldungen zu meinen geschriebenen Worten. Solltet ihr noch Fragen zu meiner Person oder meinen Leistungen haben, könnt ihr mich gerne unter johanna@constantini.at kontaktieren! Ich freue mich auch über euren Besuch auf meiner Webseite und auf meinen Social Media Kanälen!