Während die Etikette sich erstmals um 1700 in schriftlicher Form findet, um sinngemäß die „Gesamtheit der Regeln in sozialen Systemen“ zu beschreiben, so entwickelte sich ein weiteres Benimmregelsystem erst viele Jahre später. Nämlich rund 300, um genau zu sein. Das Pendant der „Gesamtheit der Regeln in sozialen Systemen“, die sich nach jenen 300 Jahren ins Netz verlagert haben, nennt sich Netiquette. Zusammengesetzt aus jener altbewährten Etikette und dem Netz, als Synonym für das weitläufig bekannte Internet.
Letzteres wurde um 1968 ursprünglich im Auftrag der US Air Force entwickelt, um unterschiedliche US-amerikanische Universitäten, die für das Verteidigungsministerium forschten zu verbinden. Im 21. Jahrhundert angekommen, hat das Internet bereits viel mehr verbunden. Und eben jene Netiquette soll diese Verbundenheit der Welt regeln, in dem sie die „Gesamtheit der Regeln in sozialen Systemen, die sich ins Netz verlagert haben“ vorgibt. Eben weil sich unser soziales System schlichtweg ins Netz verlagert hat. Ersichtlich wird das nicht nur in unseren Chats und auf unseren Social Media Profilen, sondern auch in unseren Kontaktgruppen und Newsfeeds. So rasant diese Entwicklung, die die Welt online verbunden hat auch vonstatten gegangen ist, so sehr scheinen virtuelle Benimmregeln dabei hinterherzuhinken. Wo uns die altbewährte Etikette schließlich im echten Leben bis heute großteils davon abhält, den Nachbarn vulgäre Beschimpfungen vor den Latz zu knallen, da scheint die virtuelle Beleidigung allzu schnell getippt. Eifrig wird in die Tasten geklopft, was Mitmenschen bestmöglich verletzt. Umso wichtiger wird es auch in Zukunft jene Gesamtheit der Regeln für soziale Systeme auch im Netz mehr denn je vehement einzufordern. Oder einfach öfters auf ebenso Altbewährtes aus dem Jahr 1972 zurückzugreifen. Frei nach dem Motto: Reden – und Tippen – ist Silber, Schweigen ist Gold.
Über mich
Als Psychologin arbeite ich in den Bereichen der Klinischen, Sport- und der Arbeitspsychologie. Meine psychologische Praxis befindet sich in Tirols Hauptstadt Innsbruck. In meiner psychologischen Arbeit setze ich mich vermehrt mit dem Gebrauch digitaler und sozialer Medien auseinander und schenke auch der modernen Kommunikation zunehmend Beachtung. Ganz abgesehen von den Bildschirmen, die sich um uns befinden bin ich auch sehr gerne von „realen“ Menschen umgeben und kann mich selbst als kommunikativ und offen bezeichnen. Als Psychologin schreibe ich über meine Gedanken, verfasse psychologische (Audio-)Blogs für diverse Portale, gebe Literaturempfehlungen und freue mich über Rückmeldungen zu meinen geschriebenen Worten. Solltet ihr noch Fragen zu meiner Person oder meinen Leistungen haben, könnt ihr mich gerne unter johanna@constantini.at kontaktieren! Ich freue mich auch über euren Besuch auf meiner Webseite und auf meinen Social Media Kanälen!