Meinen aktuellen Blog möchte ich nutzen, um die von mir bereits erwähnte Scheinwerfer-Metapher (nach Kai Engbert) näher zu erklären. Sie zählt, wie schon in einem meiner letzten Blogs angedeutet, zu den Strategien, die den Fokus und die Konzentration von Sportlern schulen. Denn oft ist es gar nicht so einfach, mitten im Wettkampfgeschehen bei der Sache zu bleiben. Gerade deshalb bedarf es leicht anzuwendender Strategien, um die Konzentrationsregelung zu erleichtern.
Im Fachjargon spricht man bei der Aufmerksamkeit, die auch unsere Konzentration bedingt, von der externalen (äußeren) und der internalen (inneren) Aufmerksamkeit. Richten wir unsere Aufmerksamkeit also nach außen, so fokussieren wir uns beispielsweise auf unser Umfeld und die nähere Umgebung um uns herum. Richten wir unsere Aufmerksamkeit wiederum nach innen, so „beleuchten“ wir damit unser inneres Befinden und unserer Gefühlswelt.
Vorstellen kann man sich die verschiedenen Ausrichtungen der Aufmerksamkeit wie einen Scheinwerfer, der einmal nach außen und einmal nach innen leuchtet.
Die Einstellung dieses Scheinwerfers lässt sich zudem nachjustieren: So kann der Scheinwerfer außerhalb „weit“ aber auch außerhalb „eng“ eingestellt werden. „Weit“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ich meine Aufmerksamkeit auf mein gesamtes Umfeld richte. Die Scheinwerfer-Einstellung brauche ich z.B., wenn ich an einen neuen Wettkampfort komme und mich orientieren möchte.
Habe ich alles einmal im Blick gehabt, so stelle ich meinen äußeren Scheinwerfer etwas „enger“ ein. Nun richte ich meine Aufmerksamkeit zum Beispiel auf die Zeittafel, einen Konkurrenten beim Aufwärmen oder mein Equipment/meinen Sportpartner.
Um mich zu beruhigen oder Energie zu tanken, kann ich meine Scheinwerfer-Einstellung nun nach „innen“ richten. So versteht sich der „weite, innere Scheinwerfer“ beispielsweise als die Einstellung, die mir Aufschluss über meinen Gesamtzustand gibt. Wenn ich beginne, mich gezielt auf meinen Atem zu konzentrieren, stelle ich meinen Aufmerksamkeits-Scheinwerfer dann auch „innen, eng“ ein.
Tipp:
Vor allem in Ausdauersportarten aber auch in jenen, die vermehrt auf Kraft setzen, ist der Wechsel der Auferksamkeitseinstellungen ein hilfreiches Mittel um die Konzentration zu schulen. Von Marathonläufern sagt man, dass höhere Ziele und eine zielgerichtete Aufmerksamkeitsregelung zu Höchstleistungen führen (Ion, 2014). Übt euch also darin, euren persönlichen Scheinwerfer umzustellen und merkt, wie sich eure Konzentration verbessert.
Zusammenfassung:
Scheinwerfer dienen als „Aufmerksamkeits-Werkzeug“
außen, weiter Aufmerksamkeits-Scheinwerfer: Mein Umfeld, die Wettkampf- oder Trainingsstätte, das Publikum, etc.
außen, enger Aufmerksamkeits-Scheinwerfer: Mein Sportpartner, die Strecke, ein Hindernis, ein Konkurrenz im Zweikampf, etc.
innen, weiter Aufmerksamkeits-Scheinwerfer: Mein Gefühlszustand, mein Empfinden, mein Befinden, etc.
innen, enger Aufmerksamkeits-Scheinwerfer: Mein Atem
Über mich
Ursprünglich aus dem Pferdesport kommend, habe ich bereits früh meine Leidenschaft für die Sportsychologie und das mentale Training entdeckt. Nach meinem Studium der Psychologie habe ich mich daher für eine Spezialisierung im Bereich Sportpsychologie entschieden. Als aktive Springreiterin und Marathonläuferin weiß ich, wie wichtig ein klarer Kopf, starke Nerven und ein ausgeglichenes Wesen beim Sport sind. Alle weiteren (mentalen) Themen, die ich im Sport als wichtig erachte, präsentiere ich euch jede Woche in meiner Kolumne.
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